Der GKV hat parallel zu den Verhandlungen der Verbände der Pflegeselbstverwaltung ein "wissenschaftliches Verständnis von Qualität in der Pflege" erarbeiten lassen und auf der Tagung am 25.8.2016 als ein „Modell“ zur Erhebung der Pflegequalität ins Gespräch gebracht. Eine der spannenden Fragen wird nun sein, was, wann und ob etwas die Qualitätsprüfrichtlinie in der heutigen Form ablösen wird und welche Bedeutung den durchaus umfangreichen Arbeiten u.a. zum Indikatorenmodell nach Wingenfeld zukommen wird. Die umfassenden Erörterungen und Arbeiten zum Kontext Ergebnis- und/oder Lebensqualität sowie Wirkungsorientierung können u.a. im ALSOPFLEG nachvollzogen werden (vgl. u.a. nebenstehend verlinkten ausgewählten Artikel).
Auf 765 Seiten präsentiert der Abschlussbericht ein Qualitätsverständnis für alle Pflegesettings sowie für den Bereich Lebensqualität für die stationäre Pflege. Auf der Basis von Publikationen zum Thema Aufgaben der Pflege, Gesetze, Berufsordnungen, Expertenstandards und der Charta der Rechte für pflege- und hilfsbedürftige Menschen wurden 50 Merkmale für die Pflegequalität generiert. Die Lebensqualität soll nicht vollständig erhoben werden, sondern nur jene Facetten, die im stationären Bereich von zentraler Relevanz sind. Dabei wird auch das Projekt QUISTA zitiert.
Der Gesamtverband formuliert zu der Veranstaltung folgendes: In der Veranstaltung selber hat Herr Prof. Görres angemerkt, dass es sich bei den Ergebnissen nicht um einen wiss. Diskurs handelt sondern um die Rohversion eines Prüfkonzepts. Herr Prof. Büscher hat deutlich gemacht, dass es auch vor den vorgelegten Ergebnissen bereits ein Qualitätsverständnis in der Pflege gab, auf dem man hätte aufbauen können. Insgesamt machten die Pflegewissenschaftlerinnen Hasseler und Stemmer deutlich, dass es noch einen großen Forschungsbedarf gibt. In den Pausengesprächen zeigten viele der Anwesenden ihre Verwunderung über das Vorgehen des GKV und die Ergebnisse, in denen u.a. von 50 potentielle Indikatoren die Rede war. Auch der fehlende oder nur minimale Bezug zum neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff und zum Strukturmodell wurde in den Gesprächen kritisiert. Herr Kiefer machte deutlich, dass die Ergebnisse Grundlage für die zukünftigen Verhandlungen zu den Indikatoren sein werden. Wingenfeld wurde mit keinem Wort erwähnt.
Als Download stehen die Vorträge der GKV-Fachtagung „Qualität in der Pflege – ein wissenschaftlicher Diskurs“ zur Verfügung. Eine Kurzzusammenfassung des Qualitätsverständnisses ist angefügt. Ebenfalls hinterlegt ist der Abschlussbericht mit fast 800 Seiten. |
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