Die Pflegekosten werden immer stärker zur Belastung
Angesichts der wachsenden Bedarfe sei es wichtig, gemeinnützige Pflegeinfrastruktur in ganz Deutschland zu stärken und bessere Rahmenbedingungen zu schaffen: “Die Pflege ist schon heute am Limit. Bestehende Angebote drohen wegzubrechen. Der Handlungsbedarf liegt auf der Hand, eine gezielte Stärkung der gemeinnützigen Pflegeinfrastruktur ist überfällig”. Mit Blick auf stark steigende Eigenanteile in der Pflege ist inzwischen fast ein Drittel aller Pflegebedürftigen in Heimen auf Sozialhilfe angewiesen. Für Pflegebedürftige, die bis zu zwölf Monate im Pflegeheim versorgt werden, fallen im Durchschnitt rund 2.700 Euro an, die aus eigener Tasche aufzubringen sind. Das liegt deutlich über dem durchschnittlichen Einkommen älterer Menschen. Es sei gut, dass der Bericht nun mögliche Szenarien der Finanzierung aufzeige, um der drohenden Kostenkatastrophe zu begegnen, meint Joachim Rock. Daraus müssten aber Konsequenzen folgen: “Wir brauchen eine solidarische Pflegevollversicherung, die alle Kosten der Pflege übernimmt. Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und ihre Qualität darf nicht vom Geldbeutel abhängen.” In eine solche Pflegversicherung sollen nach Überzeugung des Verbandes schrittweise alle Bürgerinnen und Bürger abgesichert werden. Die im Bericht angeregte stärkere Beteiligung privat Versicherter ist aus Sicht des Paritätischen ein wichtiger erster Schritt dahin. Der Paritätische Gesamtverband setzt sich in einem breiten Bündnis aus Sozial-, Wohlfahrts- und Pflegeverbänden sowie Gewerkschaften für den Ausbau der Pflegeversicherung zu einer solidarischen Pflegevollversicherung ein. Philipp Meinert
|
Verknüpfte Artikel:
Downloads für Mitglieder: pdf 24 0700 Bericht Zukunftssichere Finanzierung der SPV (8.16 MB) |
Pflegeversicherung - Paritätischer Gesamtverband fordert solidarische Vollversicherung (Pressemitteilung von 3.7.24)
- Kategorie: P5 Fachinfos Pflege
- Zugriffe: 315