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PRESSEMITTEILUNG: PFLEGEPERSONAL STÄRKEN UND DEM PFLEGEMANGEL BEGEGNEN!

Der Presse- und Informationsdienst des Landes Berlin hat nach der heutigen Sitzung des Senats diese Pressemitteilung veröffentlicht:

Pflegepersonal stärken und dem Pflegemangel begegnen!

Aus der Sitzung des Senats am 29. Juli 2014:

Der Senat setzt sich für eine zukunftsgerechte Weiterentwicklung der Pflegeberufe und die Gewinnung von Fachkräften ein. Das geht aus dem Bericht an das Abgeordnetenhaus „Pflegepersonal stärken und dem Pflegemangel begegnen!“ hervor, den der Senat auf Vorlage von Gesundheits- und Sozialsenator Mario Czaja beschlossen hat.

Die zunehmend älter werdende Bevölkerung stellt den Gesundheitssektor und ganz besonders den Bereich der Pflege vor neue Herausforderungen. Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften in der Pflege wird aufgrund des demografischen Wandels weiter ansteigen. Dem Ausbildungsmarkt in der Altenpflege stehen hingegen im Moment noch nicht genügend junge Menschen zu Verfügung.

Senator Czaja: „Wir haben eine ganze Reihe von Maßnahmen entwickelt, die dazu dienen, die Pflegeberufe zukunftsgerecht weiterzuentwickeln und mehr Pflegefachkräfte zu gewinnen. Dazu gehört, die Rahmenbedingungen sowohl für die Ausbildung von Pflegefachkräften als auch für den Beruf attraktiver zu gestalten. Ganz wichtig ist es, den Pflegekräften, die tagtäglich in den Heimen und bei den ambulanten Diensten wichtige Arbeit leisten, mehr Wertschätzung entgegenzubringen. Noch ist der Pflegeberuf mit starken physischen sowie psychischen Belastungen und mit einer unzureichenden Vergütung verbunden. Für die ambulanten Pflegekräfte konnten wir in diesem Jahr eine spürbare Vergütungssteigerung vereinbaren. Von der Steigerung um 3 % für das Gesamtjahr können mehr als 20.000 Menschen profitieren, die bei den Pflegediensten beschäftigt sind. Damit haben wir ein wichtiges Signal gesetzt.

Wir haben im April die Kampagne zur Altenpflege ‚Gepflegt in die Zukunft‘ ins Leben gerufen. Sie soll die Aufmerksamkeit auf das Thema Altern lenken, die gesellschaftliche Wertschätzung des Altenpflegeberufes erhöhen und mehr Interessierte für eine Aus- oder Weiterbildung für die Altenpflege gewinnen. Die Kampagne stößt auf große Resonanz und wird dazu beitragen, die Ausbildungszahlen in Berlin weiter zu erhöhen.“

Bereits im Frühjahr 2011 startete die Landesinitiative „Für ein gutes Leben im Alter in Berlin “ Qualitäts- und Qualifizierungsoffensive für Fachkräftesicherung in der Altenpflege“. Ihr Ziel ist es, die Bedingungen in der Pflege und insbesondere in der Altenpflege zu verbessern und für die unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Segment zu werben. Um mehr junge Menschen für den Beruf des Altenpflegers/der Altenpflegerin zu gewinnen, gibt es zudem verstärkte Aktivitäten über das Programm vertiefte Berufsorientierung. Schon in der Phase der Berufsorientierung soll das Interesse junger Menschen für die Pflege geweckt werden. Dazu gehören spezielle Zukunftstage, Vorqualifizierungsmaßnahmen mit Bereitstellung von Praktikumsplätzen durch Schulen oder Einrichtungsträger mit anschließender Ausbildungsoption, Angebote für ehrenamtliche Tätigkeiten oder Freiwilligendienste.

Neu in Berlin ist die Ausbildung zum Sozialassistenten mit der Spezialisierung Pflege. Derzeit wird im Rahmen eines Modellprojekts auch die Wiedereinführung der Pflegehelferinnen- und Pflegehelferausbildung in Berlin geplant. Um zukünftige Versorgungslücken in der Pflege abzufedern, kann auch die Zuwanderung von qualifiziertem Pflegefachpersonal eine Chance sein. Deshalb wird dem wachsenden Fachkräftemangel auch mit einer aktiven Willkommenskultur für ausländische Zuzüge begegnet. So beteiligt sich Berlin gemeinsam mit Vivantes am Bundesprojekt zur Ausbildung vietnamesischer Fachkräfte.

Auf Fachministerebene wirbt Berlin für kürzere Ausbildungszeiten und für die bessere Erschließung von Potenzialen zur Nachqualifizierung in der Altenpflege. Die Ausbildung soll zudem berufsbegleitend und in weniger als drei Jahren möglich sein, wenn die Bewerberin oder der Bewerber entsprechende Erfahrungen mitbringt. Eine effektive Nachqualifizierung muss ermöglicht werden, um ohne Qualitätsverlust der Pflege mehr Menschen für die Altenpflege zu gewinnen.

Außerdem muss es gelingen, die vorhandenen Pflegefachkräfte länger im Beruf zu halten und diejenigen mit reduzierter Arbeitszeit wieder für eine Vollzeitstelle zu gewinnen. Dazu bedarf es häufig besserer Arbeitsbedingungen. Hier sind insbesondere die Pflegeeinrichtungen gefragt. Neben einer angemessenen Bezahlung wird von den Pflegekräften selbst gerade die Unterstützung durch den Arbeitgeber gefordert. Die Pflegeeinrichtungen müssen über Konzepte zur Personalentwicklung und zur betrieblichen Gesundheitsförderung bis zu verlässlichen Dienstplänen für gute Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen.

Darüber hinaus ist geplant, die Ausbildungen in der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einer neuen generalistisch ausgerichteten Pflegeausbildung zusammenzuführen. Ziel ist es, eine qualitativ hohe gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung gemäß den künftigen Anforderungen zu sichern. Das Berufsbild „Pflege“ soll sich mit einem eigenen beruflichen Selbstverständnis neben den anderen Gesundheitsberufen stärker behaupten. Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe hat dazu bereits ein Eckpunktepapier erarbeitet. Um die Qualität der Pflege auch künftig zu sichern und gleichzeitig Karrierewege zu eröffnen, sind verstärkt auch Möglichkeiten zu schaffen, akademische Grade zu erlangen.

Die berufliche Pflege in Deutschland muss dabei weiterhin EU-kompatibel bleiben. Dies ist für den Wettbewerb auf dem europäischen Markt unabdingbar. Das neue Pflegeberufegesetz muss daher sowohl die neu ausgerichtete berufliche Pflege als auch die neue akademische Ausbildung so strukturieren und ausgestalten, dass die Voraussetzungen der novellierten Berufeanerkennungsrichtlinie 2013/55/EU erfüllt sind.

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