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Medien berichteten: Kinderarmut in Deutschland deutlich geringer

AK 67, Ber.tr.

Der Paritätische Gesamtverband äußert sich zu den aktuellen Meldungen

über die Armutsdimensionen bei Kindern in der Bundesrepublik Deutschland:


Sehr geehrte Damen und Herren,

aktuell sind viele Medienberichte erschienen, die Armutsquoten von Kindern kritisch beleuchtet haben. Die Kinderarmut sei viel geringer als bislang gedacht, jetzt wären Zahlen massiv nach unten zu korrigieren. Die kritischen Artikel beziehen sich auf Zahlen des Sozio-ökonomischen Panels des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.

Das Sozio-ökonomische Panel ist jedoch nicht die einzige Datenquelle zur Armutsmessung. Der von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder durchgeführte Mikrozensus wird jährlich erhoben, bei etwa einem Prozent der Bevölkerung. Der Mikrozensus wird auch als „kleine Volkszählung" bezeichnet. Wichtig dabei: es besteht Auskunftspflicht, entsprechend ergibt sich ein Rücklauf von über 700.000 Personen. Wegen der großen Stichprobe sind die aus dem Mikrozensus abgeleiteten Armutsquoten unbestritten (umfangreiche Daten zu Armuts- und Sozialindikatoren auf Ebene des Bundes und der Länder finden sich unter http://www.amtliche-sozialberichterstattung.de).

Die Paritätische Forschungsstelle hat in den letzten Jahren nicht mit den Zahlen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung gearbeitet sondern hauptsächlich mit Mikrozensuszahlen, so beispielsweise im 2009 erschienen Armutsatlas (s. http://www.armutsatlas.de). Eine Revision in den Veröffentlichungen des Paritätischen entfällt damit, die geschilderte Medienkritik kann den Paritätischen nicht treffen.

Entgegen der Medienberichte kann keine Entwarnung gegeben werden, die Zahlen erzählen eine andere Geschichte. Wie der Mikrozensus zeigt, haben sich die Armutsquoten seit Jahren fast nicht verändert, 2005 betrugen sie gesamtdeutsch 14,7 Prozent. Im Jahre 2009 sind es 14,6 Prozent, das wäre etwa jeder siebte Einwohner. Nach wie vor zeigt sich der Hauptfokus der Armut bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. In der Altersgruppe unter 18 Jahren und in der Gruppe von 18 bis unter 25 Jahren sind die Armutsquoten am höchsten und betreffen etwa jedes fünfte Kind und jeden fünften Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Nebenstehend wurden zwei Dateien hinterlegt:
"Armut_aktuell_2011" gibt einen aktuellen Überblick über die Armutssituation anhand des Mikrozensus.
- "Richtigstellung_15_05_2011" zeichnet sehr detailliert die Medienkritik in Verbindung mit der Armutsmessung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung nach.

Mit freundlichen Grüßen


Dr. Ulrich Schneider    Dr. Rudolf Martens
Hauptgeschäftsführer Leiter Forschung

verknüpfte Artikel:


 

Downloads:

pdf pdf ... aktueller Überblick über die Armutssituation anhand des Mikrozensus. (48.52 kB)

 

pdf Armut in Deutschland. Extreme Unterschiede bei den Haushaltsformen ... (159.8 kB)

 

Downloads für Mitglieder:


pdf


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