Fachinformation des Paritätischen Gesamtverbandes vom 21. Oktober 2025: Die Kosten der Unterkunft dürfen nicht gestrichen werden. Mit Nachdruck warnt der Paritätische Gesamtverband vor den geplanten Verschärfungen in der Grundsicherung, die ermöglichen sollen, die Kosten der Unterkunft (KdU) bei Pflichtverstößen vollständig zu streichen. Mit einem breiten Bündnis aus Mieter-, Sozial- und Wohlfahrtsverbänden sowie der Gewerkschaft ver.di wendet sich der Verband deshalb in einem offenen Brief an die Abgeordneten der demokratischen Fraktionen des Deutschen Bundestages. Das Bündnis appelliert eindringlich, die geplante Verschärfung zu stoppen und zu verhindern, dass Menschen durch politische Entscheidungen ihr Zuhause verlieren. Nach den aktuellen Plänen des Koalitionsausschusses soll es möglich sein, sämtliche Leistungen einschließlich der Kosten der Unterkunft komplett einzustellen, wenn Menschen ihrer Mitwirkungspflicht im Jobcenter nicht nachkommen. Besonders dramatisch wäre eine solche Regelung für Familien mit Kindern, Schwangere, Menschen mit Behinderungen oder Pflegebedürftige. „Wer den Menschen das Zuhause entzieht, entzieht ihnen Sicherheit, Würde und jede Perspektive auf Stabilität. Das ist sozialpolitisch verantwortungslos und moralisch nicht zu rechtfertigen“, erklärt Dr. Joachim Rock, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands. Die Verbände warnen davor, dass die Streichung der Unterkunftskosten nicht nur einzelne Betroffene, sondern ganze Familien in akute Notlagen bringen würde. Zudem entfiele die bislang bestehende Sicherheit für Vermieter, dass Mieten von Leistungsberechtigten zuverlässig übernommen werden. Schon heute ist es für Menschen im Bürgergeld vielerorts nahezu unmöglich, eine bezahlbare Wohnung zu finden. Die geplanten Regelungen würden die Situation weiter verschärfen. Die Bundesregierung hat sich das Ziel gesetzt, Wohnungslosigkeit bis 2030 zu beenden. Der Paritätische mahnt, dass die aktuellen Pläne dieses Ziel ins Gegenteil verkehren: „Statt Wohnungslosigkeit zu verschärfen, sollte die Politik alle Kraft darauf verwenden, die Wohnung als Grundlage der Menschenwürde zu schützen“, so Rock. Der Paritätische Gesamtverband und das Verbändebündnis fordern die Abgeordneten des Deutschen Bundestages auf, die geplanten Verschärfungen bei den Kosten der Unterkunft abzulehnen. Dokumente zum Download |
Bürgergeld-Pläne der Regierung: Bündnis warnt vor Wohnungslosigkeit
- Kategorie: Verbandsinformation (Paritätischer Gesamtverband)
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