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102 Gesundheitsprojekte im Integrierten Gesundheitsvertrag

FG ÄM, Ber.trä


Am Montag, 2. November, stellt der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Berlin die Leistungen von 102 Gesundheitsprojekten in Berlin vor. Die Präsentation findet ab 15 Uhr im Abgeordnetenhaus von Berlin im Anschluss an die Sitzung des Gesundheitsausschusses statt(s.Raumanzeige im Foyer). Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher hat ihre Teilnahme zugesagt.


Die Projekte werden gefördert aus dem Integrierten Gesundheitsvertrag (IGV), der im Jahr 2008 ein Budget von 11.258.390 Euro bereithielt. Die Laufzeit des Vertrags beträgt insgesamt fünf Jahre, Start war 2006. Der Vertrag ist an Einsparungen gekoppelt: pro Jahr 148.000 Euro. Vertragspartner sind das Land Berlin und der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Berlin.
Die Projekte bieten in drei Fachschwerpunkten niedrigschwellige Anlaufstellen und Hilfen sowie Angebote zur Prävention und Selbsthilfe.
*36 Projekte kümmern sich um Menschen mit chronischer Erkrankung. Menschen mit Rheuma, Diabetes, Alzheimer oder Multipler Sklerose finden hier Rat und Hilfe zur Selbsthilfe. Ferner gibt es Angebote für Menschen mit „besonderen gesundheitlichen Bedarfslagen", wie zum Beispiel Menschen mit Ess-Störungen oder anderweitig bedingtem psycho-sozialem Hilfebedarf.
► 12 Projekte arbeiten im Bereich HIV und Aids, sexuell übertragbare Erkrankungen und Hepatitiden.
► 51 Projekte bilden das Berliner Verbundsystem für Hilfen bei Drogenabhängigkeit und Sucht in der regionalen ambulanten Grundversorgung und gesamtstädtischen Angeboten. Hier finden sich zum Beispiel die Berliner Drogenberatungsstellen, drei Drogenkonsumräume, die Landessstelle für Suchtfragen, der Nichtraucherbund.

Innovationsfonds 2008
Erstmals werden ab 2008 drei Projekte aus dem Innovationsfonds des Vertrags gefördert, die sich der Beratung und Versorgung alkoholgefährdeter Jugendlicher widmen. Darunter die beiden Projekte NachHaLT" von Caritas und SPI sowie ein Projekt des Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin. Für sie stellt der Fonds 75.000 Euro zur Verfügung, die bei anderen Projekten eingespart wurden.

Ehrenamt ist Schwerpunktthema der Leistungsbilanz 2008
In den 102 Projekten des Gesundheitsvertrags sind 1.766 Ehrenamtliche aktiv. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr noch gestiegen (2007: 1.500). Die meisten engagieren sich in den Kontakt- und Beratungsstellen für chronisch Kranke, in Selbsthilfegruppen und Kontakt- und Beratungsstellen der Drogen- und Suchthilfe sowie in den Projekten zu AIDS, HIV und Hepatitiden. Ehrenamtliche organisieren Veranstaltungen, machen telefonische Betreuung und Öffentlichkeitsarbeit, kümmern sich um EDV und Internetauftritte, betreuen Gruppen und geben Kurse.

Leistungen für chronisch Kranke
► 1.300 Hilfesuchende kontaktierten über 9.000 Mal persönlich die 7 Kontakt- und Beratungsstellen für chronisch Kranke. Darunter 5 Prozent Migranten, die mehr als ein Viertel aller Kontakte ausmachen.
► 7 Selbsthilfeprojekte kümmerten sich um rund 2.200 Menschen.
► Zu den 13 Kontakt-und Beratungsstellen für Menschen in besonderen gesundheitlichen Bedarfslagen zählen zwei Projekte der konfessionellen und nichtkonfessionellen Telefonseelsorge. Sie haben 51.000 Menschen in seelischer Not mit einem Gespräch geholfen.

Leistungen für Menschen mit HIV und Aids, sexuell übertragbaren Erkrankungen und Hepatitiden
► Insgesamt führten die 12 Projekte fast 20.000 Einzelberatungen durch. In 90 Prozent der Fälle handelt es sich um männliche Ratsuchende.
► Bei rund 9.700 Kontakten ging es um den HIV-Status - darunter über die Hälfte (5.744 Kontakte) mit HIV-positiven Personen.

Leistungen für Menschen mit Drogenabhängigkeit und Sucht
► Rund 8.700 Personen suchten die Drogenberatungsstellen auf. Darunter 1000 Angehörige - Geschwister oder Ratsuchende, deren Partner gefährdet oder betroffen waren - und Eltern, die sich Sorgen machten um ihre Kinder.
► Im Jahr 2008 haben rund 1.400 Süchtige die Angebote der Drogenkonsumräume genutzt (2007: 1.300). Darunter knapp 200 Frauen und rund 1.200 Männer. 19 Prozent der Nutzer haben einen Migrationshintergrund. Über 2.500 Mal erhielten die Klienten basismedizinische Hilfen und Wundversorgung und psychosoziale Beratung.

Evaluation der Projekte
Die Arbeit von 14 Drogen- und Suchthilfeprojekten (komplementäre Versorgung, Integration, Selbsthilfe) und die Projekte aus dem Bereich „Chronische Erkrankungen und besondere gesundheitliche Bedarfslagen" werden zurzeit evaluiert. Die Evaluation zu den Projekten im Bereich HIV, AIDS, sexuell übertragbare Erkrankungen und Hepatitiden liegt bereits vor und wurde zur Optimierung der Angebote genutzt.

Bewertung
Die Gesundheitsrisiken sind in einer Großstadt wie Berlin besonders hoch. Menschen mit HIV, Aids, Hepatitis oder sexuell übertragbaren Krankheiten sind hier vergleichsweise häufiger anzutreffen als anderswo in Deutschland. Alkoholmissbrauch, Drogenkonsum und Suchtabhängigkeit konzentrieren sich in den sozialen Brennpunkten der Stadt und betreffen auch Jugendliche und Kinder. Armut geht mit außergewöhnlichen gesundheitlichen Belastungen für die Betroffenen einher. Diese Gesundheitsrisiken zu mindern, die Menschen aufzuklären und gut zugängliche Beratung und erste Hilfen im sozialen Umfeld zu bieten, ist die Aufgabe der 102 Gesundheitsprojekte, deren Leistungsbilanz jetzt vorliegt. Die Arbeit dieser Projekte ist gar nicht hoch genug zu schätzen.

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Downloads:

icon Leistungsbilanz 2008 (Integrierter Gesundheitsvertrag) Parität Berlin, Kurzfassung, Oktober 2009 (182.04 kB)

 

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