Am 22. 02. wurde im Altenselbsthilfe- und Beratungszentrum des Sozialwerks Berlin der Abschlussbericht über das Modellprojekt „Ältere Menschen ermitteln selbst die Situation in stationären Alten- und Pflegeeinrichtungen" vorgestellt. Hervorzuheben ist das Interesse der Politik an den Ergebnissen des Projekts.

Frau Senatorin Bluhm und Herr Staatssekretär Fritsch waren interessierte Zuhörende, wobei der Staatssekretär als der verantwortliche Redner für die „Schlussbemerkungen" über die volle Länge der Veranstaltung von mehr als drei Stunden zugegen war.

Der Abschlussbericht ist nebenstehend als Download abrufbar hinterlegt. Im Bericht sind die Ausführungen über die ehrenamtlich tätigen MitarbeiterInnen (Seite 11 ff.) hervorzuheben, da es im Wesentlichen auch darum ging, die Erfahrungen älterer Menschen in den Kontext des Projekts einzubringen. Am Ende des Abschlussberichts steht ein Forderungskatalog, bei dem nicht unbedingt alle Forderungen, die als Ergebnisse des Modellprojekts bezeichnet werden, auf gleich hohe Akzeptanzwerte stoßen werden. Bemerkenswert ist allerdings der erste Satz „Ältere Menschen wissen selbst am besten, was für sie gut ist und sind selbst in der Lage, ihre Wünsche und Vorstellungen zu artikulieren.":

Inden aktuellen Pflegetransparenzvereinbarungen wird ja noch immer alles getan, um durch eine „Auslagerung der Noten" aus dem sonstigen Bewertungssytem, die die BewohnerInnen von Pflegeeinrichtungen abgeben, deren Expertentum in Frage zu stellen. Auch wenn im Zuge des Modellprojekts nicht abschließend entwickelt worden ist, ob es aufgrund von dementiellen Beeinträchtigungen einen kleiner werdenden Anteil der BewohnerInnen in Einrichtungen gibt, die sich zu ihrer Lebens- und Versorgungssituation verbindlich äußern können, ist die Wertschätzung, die die den älteren Menschen in den Einrichtungen im Zuge des Projekts dadurch erfahren haben, dass ihre Meinung für wichtig erachtet wird, sicherlich eine besondere Komponente in der Erhebung gewesen. Es wäre perspektivisch nützlich, auch das Erfahrungswissen der Angehörigen von pflegebedürftigen Menschen in Einrichtungen in einem stärkeren Maße in den Vordergrund der Betrachtung zu stellen. Auch hierbei handelt es sich häufig um ältere Menschen und Experten, die bezogen auf die besondere Lebenssituation, in der sich Pflegebedürftigen befinden und deren aktuelle Versorgungssituation durchaus auch wertende Aussagen abgeben können.

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Ältere Menschen evaluier(t)en Wohnen-im-Alter

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