Die Kleine Anfrage Der Grünen erfragt das Beratungsangebot der Unabhängigen Patientenberatung (UPD) durch den seit Januar 2016 zuständigen Träger Sanvartis GmbH (18/9389). Die Bundesregierung habe erhöhte Fördermittel für die UPD damit begründet, eine "bessere Erreichbarkeit, mehr Qualität, Regionalität und Bürgernähe"erzielen zu wollen. Es sei fraglich, ob diese Ziele mit einem auf Callcenter spezialisierten Unternehmen erreicht werden könnten, argumentieren die Abgeordneten. Zu befürchten ist nach Auffassung der Fragesteller, dass "die ursprünglich auf Information angelegte Beratung auf eine rein telefonische Informationsauskunft reduziert wird". Zur Antwort der Bundesregierung: Berlin: (hib/PK) Die seit 2016 unter neuer Trägerschaft organisierte Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) hat den geplanten Leistungsumfang offenbar noch nicht erreicht. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/9484) schreibt, hat die UPD im Juli 2016 insgesamt rund 7.000 Beratungen verzeichnet. Im Vorjahresmonat waren es unter alter Trägerschaft rund 7.500 Beratungen. Für den Aufbau eines effizienten und qualitätsorientierten Beratungsbetriebs sei nach dem Trägerwechsel dem neuen Anbieter ein Übergangszeitraum von sechs Monaten, bis Ende Juni 2016 eingeräumt worden. Somit sei ein vollständiges und umfassendes Beratungsangebot der UPD "in dieser Übergangsphase nicht zu erwarten gewesen", heißt es in der Antwort. In der Aufbauphase habe es auch technische Probleme gegeben. Die neue UPD hat den Angaben zufolge zwischen Januar und Juni 2016 ihre Leistung kontinuierlich von rund 5.400 auf 7.100 Beratungen gesteigert. In den meisten Fällen handelte es sich um telefonische Beratungen. Seit Juni 2016 liege die telefonische Erreichbarkeit bei umgerechnet 90 Prozent. Ratsuchende hätten die UPD im Durchschnitt mit 1,1 Anrufen erreicht. Im Juli 2016 seien 76 Prozent der Anrufe innerhalb von 20 Sekunden angenommen worden. Außerdem wurden schriftliche Anfragen beantwortet. Die UPD GmbH verfüge ab September 2016 über 83 festangestellte Mitarbeiter. Die UPD berät Bürger kostenfrei in rechtlichen, medizinischen und psychosozialen Gesundheitsfragen. Der GKV-Spitzenverband hatte sich 2015 im Einvernehmen mit dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung gegen die bisherige UPD-Bietergemeinschaft aus Sozialverband VdK, Verbraucherzentrale Bundesverband und Verbund unabhängige Patientenberatung (VuP) und für das Angebot der Sanvartis GmbH entschieden. Das hatte heftigen Widerspruch ausgelöst, weil das Duisburger Callcenter-Unternehmen auch für Krankenkassen und Pharmafirmen aktiv ist und dessen Unabhängigkeit angezweifelt wird. Quelle: heute im bundestag Nr. 496 vom 05. September 2016
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