Das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie in Rheinland-Pfalz hatte bei der FOGS – Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich eine Expertise zu tagesstrukturierenden Angeboten für ältere Menschen mit Behinderung in Auftrag gegeben. Die Studie identifiziert zum einen in Deutschland existierende Angebote für ältere Menschen mit Behinderung und untersucht nachfolgende Fragestellungen:
Nach den Ergebnissen der Recherchen lassen sich für die derzeit existierenden tagesstrukturierenden Angebote für ältere Menschen mit Behinderung die folgenden vier Formen unterscheiden: 1. Einrichtungsinterne tagesstrukturierende Angebote in stationären Wohneinrichtungen, die sich an die BewohnerInnen aus den Wohngruppen richten und i. d. R. nicht für externe NutzerInnen geöffnet sind. Diese Tagesstruktur findet täglich werktags, meist ganztägig, in einem Umfang von 35 bis 40 Std. statt. 2. Angebote zur Tagesstrukturierung, die zwar in stationären Wohneinrichtungen, je-doch in separaten Räumlichkeiten durchgeführt werden (Zwei-Milieu-Prinzip). Der Nutzerkreis beschränkt sich i. d. R. auf BewohnerInnen der Wohnangebote, in begrenztem Maß auch auf externe Personen (s. o.). Die Angebote finden werktags statt, regulär ganztägig, meist ähnlich der Öffnungszeiten der WfbM etwa zwischen 8:00 bis 16:00 Uhr, 30 bis 40 Stunden wöchentlich und mit Mittagessen. Zum Teil beste-hen Möglichkeiten der Teilzeitnutzung, i. d. R. unter Berücksichtigung eines definierten Mindestumfangs. In Nordrhein-Westfalen und Berlin liegt die Mindestnutzung bei zwei Stunden an mindestens drei Werktagen (für stationär Wohnende; für BewohnerInnen von ambulanten Wohnangeboten bei mindestens 15 Std./Woche). In Niedersachsen liegt der Mindestumfang bei 30 Std./Woche. 3. Tagesstrukturierende Angebote von Werkstätten für Menschen mit Behinderung, die altersbedingt nicht mehr ihre normale Arbeit in der WfbM ausüben können. Die Angebote finden werktags in der WfbM in separaten Gruppenräumen statt. Sie werden ganz- oder halbtags vorgehalten, z. T. bestehen auch sehr flexible stundenweise Nut-zungsmöglichkeiten. Zum Teil sind die Angebote mit tagesstrukturierenden Angebo-ten der trägereigenen Wohnstätte oder mit Teilzeitarbeitsmodellen kombinierbar. Der Nutzerkreis umfasst i. d. R. (ehemalige) Beschäftigte der WfbM, nur selten sind Ex-terne zugelassen. 4. Externe Tagesstruktur68, z. B. in eigenen Räumlichkeiten der Behindertenhilfe, die nicht an WfbM oder Wohneinrichtung angegliedert sind (z. B. Treffpunkt im Stadt-teil), oder in Seniorentagesstätten o. ä. Oft sind externe Angebote offen für ältere Menschen mit Behinderung, unabhängig von Wohn- oder Beschäftigungsform. Der Nutzerkreis umfasst dann sowohl Personen, die stationär oder ambulant, beim eige-nen oder einem anderen Behindertenhilfeträger betreut werden sowie in eigener Häuslichkeit bzw. bei der Familie leben. Auch diese Form der Tagesstruktur findet überwiegend täglich werktags und meist zu Öffnungszeiten der WfbM zwischen 8:00 bis 16:00 Uhr statt, meist mit Möglichkeiten der Teilzeitnutzung und definiertem zeitlichen Mindestumfang (z. B. mind. 6h/Woche). |
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