Clearingstelle startet als Pilotprojekt des Jobcenter Tempelhof-Schöneberg

Ab dem 01.04. können sich Leistungsberechtigte an die Clearingstelle des Jobcenters Tempelhof-Schöneberg wenden, um sich zu nicht nachvollziehbaren Bescheide des Jobcenters beraten zu lassen

Das Jobcenter Tempelhof-Schöneberg hat ab dem 01.04. eine Clearingstelle für unzufriedene Leistungsbezieher eingerichtet. Hintergrund ist neben der vertrauensfördernden Maßnahme gegenüber dem Jobcenter als Institution, die Zahl der Widerspruchsverfahren zu reduzieren. Die Clearingstelle ist mit 4 Vollzeitmitarbeiterinnen besetzt und auf einen Zeitraum von zunächst 6 Monaten als Pilotprojekt begrenzt. Die Mitarbeiter wenden sich in der ersten Phase aktiv an Leistungsbezieher, die ein Widerspruchsverfahren eingelegt haben, um im Gespräch Unklarheiten zu beseitigen und Entscheidungsgründe des Jobcenters nachvollziehbar zu erläutern. Im Internet, auf Faltblättern und via Pressemitteilung wird auf die Einrichtung der Clearingstelle hingewiesen. Aus ablauftechnischen Gründen ist es leider nicht möglich, bereits zusammen mit den Bescheiden einen Hinweis auf die Clearingstelle zu versenden.

Zur Erläuterung und zum Austausch über das Projekt hatte die Geschäftsführerin des Jobcenters, Frau Ingrid Wegener zum 23.04. zu einem runden Tisch eingeladen.

"Selbstverständlich bleibt die Beratungspflicht der Jobcentermitarbeiter erhalten und erschöpft sich nicht durch die Zentralisierung dieser Aufgabe an spezielle Stellen wie die Clearingstelle", versichert die Geschäftsführerin des Jobcenters Tempelhof-Schöneberg. Ebenso wird das Rechtsmittel "Widerspruch" nicht eingeschränkt werden.

Die Anwesenden waren sich in dem Punkt einig, worin die Ursachen der Widerspruchsbereitschaft liegen; in den kaum nachvollziehbar formulierten umfangreichen Bescheiden des Jobcenters und der Scheu der Leistungsbeziehenden, vor einem Kontakt mit dem Amt und arbeitsüberlasteten Mitarbeitern/innen. Die Arbeitsverdichtung auf Seiten des Jobcenters  führe verstärkt dazu, dass kaum Beratungen zu den Bescheiden geleistet werden. Auch innerhalb der Organisation Jobcenter gibt es Kommunikationshemmnisse, so sind die Mitarbeiter/innen der Jobcenter bei der Erstellung der Bescheide an Textbausteine weitestgehend gebunden, eine Verbesserung derselben scheiterte bisher an zentralen bundesweiten Strukturen.

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pdf  Flyer Clearingstelle JC Tempelhof-Schöneberg (168.12 kB)

 

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Kategorie: Arbeitshilfen
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