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Endbericht zur Studie „Fachkräftebedarf im nichtärztlichen Bereich der Gesundheitswirtschaft" erschienen

 

Nach einer Studie von IEGUS, WifOR und IAW im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums zeichnet sich in der Altenpflege ein Anstieg des Engpasses von 83.000 Arbeitskräften im Jahr 2016 auf 182.000 Personen im Jahr 2030 ab (s. nebenstehende Downloads).

Im Rahmen der Studie wurden Maßnahmen für die Handlungsfelder Beschäftigungsfähigkeit zum langen Verbleib im ausgeübten Beruf, Berufswechsler sowie Bildung identifiziert und entsprechende Empfehlungen ausgesprochen.

Der größte Handlungsspielraum zur Abschwächung des Engpasses ergibt sich bei der Stellschraube in Bezug auf Möglichkeiten die Beschäftigungsfähigkeit im ausgeübten Beruf möglichst lange zu gewährleisten. Die Fachkräftesituation kann außerdem beeinflusst werden, wenn die Zahl der Berufszuwanderer erhöht bzw. der Berufsabwanderer reduziert oder die Absolventenzahl erhöht würde.

Aus den derzeit verfügbaren Quellen lassen sich nur bedingt Rückschlüsse auf die Ursachen dieser Entwicklungen und damit auf konkrete Maßnahmen ziehen. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf.

 

Auszug:

Management Summary

Mit der vorliegenden Untersuchung wird erstmals eine umfassende Bestandsaufnahme der Entwicklung der Angebotsstruktur, der Beschäftigung sowie des Fachkräftebedarfs im nichtärztlichen Bereich der Gesundheitswirtschaft vorgenommen. Neben einer makroökonomischen Analyse erfolgen eine Auswertung von Mikrodatenquellen sowie eine Untersuchung der Rahmenbedingungen. Die abgeleiteten Handlungsoptionen können eine Grundlage für Entscheider sein, um Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt, beim Arbeitskräfteangebot und der -nachfrage, zielorientiert zu beeinflussen. Im Fokus dieser Arbeit liegen die nichtärztlichen Gesundheitsfachberufe, die dienstleistungs- und patientenorientiert arbeiten. Dazu gehören die Gesundheits- und Krankenpflege, das Hebammenwesen, die Altenpflege, die Physiotherapie und die Logopädie sowie die Orthopädietechnik-Mechaniker und Hörakustiker. Die Studie bestätigt in allen Berufsgruppen zukünftig eine Engpasssituation.

Zentrale Ergebnisse

Die mikroökonomische Analyse zeigt, dass die Pflegebranche nach wie vor weiblich dominiert ist, obwohl der Anteil männlicher Beschäftigter in den vergangenen Jahren zunahm. Zudem erhöhte sich der Altersdurchschnitt der Pflegefachkräfte. Außergewöhnliche Arbeitszeiten und belastende Tätigkeiten sind weit verbreitet. Die Jahresentgelte in den Pflegeberufen steigen im Lebensverlauf kaum an. Die Stabilität der Beschäftigungsverhältnisse ist im Vergleich zur Gesamtwirtschaft relativ hoch. Beschäftigungsabbrüche spielen insbesondere noch während der Ausbildung oder in den ersten Berufsjahren eine Rolle.

Auf Grundlage der makroökonomischen Analyse wird ein Arbeitsmarktmodell entwickelt, das Auswirkungen von Veränderungen in Bezug auf die Beschäftigungsfähigkeit zum Verbleib im ausgeübten Beruf, bei der Berufszuwanderung und bei der Absolventenzahl auf das Arbeitskräftepotenzial zeigt. Im Ergebnis wird das Arbeitsangebotspotenzial in allen hier untersuchten Berufsgruppen bis 2030 rückläufig sein. In Verbindung mit der prognostizierten Nachfrage ergibt sich in allen Berufsgruppen und über alle Szenarien hinweg ein Fachkräfteengpass. Dieser fällt je nach Szenario, abhängig vom Einfluss der untersuchten Stellschraube, unterschiedlich aus.

Handlungsfelder

Im Rahmen der Studie wurden Maßnahmen für die Handlungsfelder Beschäftigungsfähigkeit zum langen Verbleib im ausgeübten Beruf, Berufswechsler sowie Bildung identifiziert und entsprechende Empfehlungen ausgesprochen. Der größte Handlungsspielraum zur Abschwächung des Engpasses ergibt sich bei der Stellschraube in Bezug auf Möglichkeiten die Beschäftigungsfähigkeit im ausgeübten Beruf möglichst lange zu gewährleisten. Die Fachkräftesituation kann außerdem beeinflusst werden, wenn die Zahl der Berufszuwanderer erhöht bzw. der Berufsabwanderer reduziert oder die Absolventenzahl erhöht würde. Aus den derzeit verfügbaren Quellen lassen sich nur bedingt Rückschlüsse auf die Ursachen dieser Entwicklungen und damit auf konkrete Maßnahmen ziehen. Hier besteht weiterer Forschungsbedarf, insbesondere in der Differenzierung der einzelnen Berufe.

Die Entwicklung der Angebotsstruktur, der Beschäftigung sowie des Fachkräftebedarfs im nichtärztlichen Bereich der Gesundheitswirtschaft wird auch zukünftig intensiv zu beobachten sein. Der prognostizierte Engpass in den Gesundheitsfachberufen impliziert Handlungsbedarf. Hierfür stehen bereits erprobte Maßnahmen zur Verfügung. Darüber hinaus zeigen die Autoren der Studie weitere Optionen zur Abschwächung des Arbeitskräfteengpasses auf. Deren nachhaltige Wirksamkeit gilt es zukünftig vertieft zu prüfen.

 

 

 

Verknüpfte Artikel:

 

Downloads:

pdf 17 0600 FK Studie BMWI IEGUS WifOR IAW Gesundheitsfachberufe Kurzfassung (443 KB)

pdf 17 0600 FK Studie BMWI IEGUS WifOR IAW Gesundheitsfachberufe Endbericht (1.74 MB)

Downloads für Mitglieder:

 

 

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